Wenn Du Dich mit dem Thema Video-Marketing beschäftigst, wirst Du sicherlich auf die Begriffe “Rohschnitt” und “Feinschnitt” stoßen. In der Produktionsphase eines Films oder Videos unterscheiden Cutter, Producer oder Video-Editoren zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten.
Der “Rohschnitt” ist das grobe “Gerüst” eines Videos oder Films, das aus dem vorhandenen Video- und Filmmaterial zusammengeschnitten wird. Es bezeichnet die erste Phase des Schnittprozesses in einem beliebig gewählten Videoschnittprogramm. Der Editor/Producer/Cutter schneidet und setzt das vorhandene/gedrehte Material in eine eigens gewählte Reihenfolge, um eine Erzählstruktur zu schaffen - (und) die erste Visualisierung der Storyline wird somit erkennbar.
Auf den “Rohschnitt” folgt der “Feinschnitt”. Der Begriff “Feinschnitt” (engl. Fine cut, final cut) bezeichnet die letzte Phase des Videoschnittprozesses in der Film- und Videoproduktion. Es ist “der letzte Feinschliff” für den Film oder das Video - die detaillierte Gestaltung des Rohschnitts mit verschiedenen technischen Elementen. Die Übergänge werden mit Überblendungen fließender, um eine flüssige und ansprechende Erzählung zu schaffen. Grafiken sowie Effekte sorgen für das gewisse Extra. Ist der bildliche Feinschnitt gemacht, wird im Anschluss das Sounddesign final gestaltet und einbettet.
Im Feinschnitt werden wichtige Entscheidungen getroffen, die den Rhythmus und die Emotionen des Films beeinflussen können. Ein gut gestalteter Feinschnitt kann den Zuschauer fesseln sowie die Geschichte lebendig machen. Die verwendeten Gestaltungselemente geben dem Film Tiefe und Atmosphäre, welche den Zuschauer emotional erreichen.
Es ist ein kreativer Prozess, der viel Geduld, Feingefühl und Knowhow erfordert. Du überlegst, welche Szenen am besten zusammenpassen und bestimmst dadurch auch den Erzählfluss. Die Handlung sollte stets logisch und nachvollziehbar sein, daher musst du möglicherweise einige Szenen kürzen oder ganz herausnehmen. Wir sagen dazu: “Kill your favorites” - Entscheidungen treffen und sich von Dingen/Szenen verabschieden, auch wenn es nicht leichtfällt. Achte bei der Auswahl der Szenen auch auf das Timing. Die Übergänge sollten harmonisch sein, denn zusammenhanglose Schnitte können den Zuschauer aus der Geschichte reißen und für Verwirrung sorgen. Diese Regel entspricht zumindest dem Mainstream der Sehkonventionen. In der Filmliteratur wird vom “unsichtbaren Schnitt” - der sogenannte Hollywood-Schnitt oder auch Découpage Classique – gesprochen. Die Kunst des Regelbruchs ist gerade beim Feinschnitt ein gekonntes Instrument der Filmsprache. Also eine Art “gezielte Provokation”, der die klassischen Continuity-Regeln bricht: Der Schnitt löst beim Rezipienten genau das Gegenteil von “Unsichtbarkeit” aus. Der “Jump Cut” - ein gezielter Bildsprung zwischen zwei Einstellungen - ist ein Beispiel für solch eine Ausprägung des Filmschnitts. Jean-Luc Godard, Godfather der französischen Nouvelle Vague, verwendete den Jump Cut bei seinem Kinoerfolg “Außer Atem (Original: À bout de souffle)”, weil sein erster Rohschnitt des Filmes viel zu lang war.
Für den Rohschnitt und Feinschnitt gibt es professionelle Softwares, die zur Nutzung stehen. Beliebte Programme sind: Adobe Premiere Pro, Final Cut Pro, Avid Media Composer oder DaVinci Resolve.
Diese Programme bieten eine Vielzahl von Funktionen, die bei der audiovisuellen Umsetzung deiner Ideen und Visionen helfen (Effekte, Sounds u.v.m. lassen sich hinzufügen). Für die ersten Steps im Video-Editing-Business helfen Tutorials zu diesen Programmen, die dir zeigen, wie du deinen Feinschnitt optimal gestalten kannst.
Dein Ziel ist es Andere für deine Produkte zu begeistern? Du willst die richtige Zielgruppe erreichen und ihre Neugier für “Mehr” wecken? Dann ist Video-Marketing ein wichtiges Mittel zur Gewinnung von Aufmerksamkeit.
Vor allem in den sozialen Medien sind emotionale und gut produzierte Videos ein gern verwendetes Medium, um das Interesse der Zuschauer zu wecken. Videos mit neuen gestalterischen Elementen heben sich von der Masse ab und werden eher geteilt und kommentiert. Die Reichweite deines Produkts, deines Unternehmens wird dadurch erhöht und du fällst auf. Zudem wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man sich mit deiner Marke identifiziert. Wenn du das filmsprachliche Mittel des Schnittes beherrschst, kannst du es als Instrument für dein Marketing einsetzten.
Der Feinschnitt ist ein unverzichtbarer Teil der Filmproduktion, denn mit den richtigen Werkzeugen und Techniken sorgt dieser letzte Schliff dafür, dass die Geschichte spannend und ansprechend erzählt wird. Bei der Arbeit sollte man auch stets kritisch herangehen und bereit sein Neues auszuprobieren, denn so bleibst du immer up to date und hebst dich von der Konkurrenz ab. Wir bei Golden Claim haben einige Producerinnen und Producer am Start, die das Instrument Feinschnitt extrem gut beherrschen und wissen, wie man damit spielt.