Lexikon

Frame Rate

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Frame Rate?

Die Frame Rate, auch Bildfrequenz oder Bildrate genannt, gibt an, wie viele Einzelbilder pro Sekunde in einem Video angezeigt werden. Die Frame Rate wird in Frames pro Sekunde (fps. - engl. frames per second) gemessen. Gängige Werte sind 24 fps (Filmstandard), 25 fps (TV-Standard in Europa), 30 fps (Digital- und Online-Videos) und 60 fps (Videospiele). Diese Zahlen sind nicht willkürlich gewählt. Sie haben sich aus der Geschichte der Film- & TV-Produktion entwickelt und beeinflussen, wie wir Videos wahrnehmen. Die Frame Rate ist ein entscheidender Faktor für die Qualität und den Stil eines Videos. Eine höhere Frame Rate führt zu flüssigeren Bewegungen, während eine niedrigere Frame Rate einen eher filmischen Look erzeugt.

Kleiner geschichtlicher Exkurs

Das menschliche Auge nimmt bei etwa 14 bis 16 Bildern pro Sekunde (individuell verschieden) aufeinanderfolgende Bilder als bewegte (aber nicht unbedingt ruckelfreie) Einstellung wahr, weswegen die Bildfrequenz in der Anfangszeit der bewegten Bilder (Stummfilmzeit) auf 16 Bilder pro Sekunde festgelegt wurde. Auf dem zweiten internationalen Kongress der Filmhersteller von Paris 1909 wurden 1000 Bilder in der Minute festgelegt, das sind 16⅔ Bilder pro Sekunde. Viele späte Stummfilme wurden jedoch mit höheren Bildfrequenzen, wie z.B. 22 Bildern pro Sekunde, aufgenommen. Mit der Einführung des Tonfilms wurde die Bildfrequenz dann auf 24 Hz festgelegt.

Warum ist die Frame Rate wichtig?

Die Frame Rate beeinflusst, wie ein Video erlebt wird. Unterschiedliche Frame Rates geben einen anderen Eindruck vom Video. Die Entscheidung für eine bestimmte Frame Rate hängt davon ab, wie realistisch das Video aussehen soll und ob Sie Techniken wie Zeitlupe oder Verwischeffekte benutzen wollen.

Welche Frame Rate wird in der Regel verwendet?

Den Regelfall gilt es heutzutage nicht mehr wirklich. Filme werden normalerweise mit einer Frame Rate von 24 FPS abgespielt. Das entspricht in etwa unserem normalen Sehvermögen. Videos, die eine Live-Veranstaltung oder ein Sportereignis oder ein Videospiel zeigen, haben oft eine höhere Frame Rate. Das liegt daran, dass viele Dinge auf einmal passieren und bei einer höheren Frame Rate das Video “flüssiger” abgespielt wird, so dass alle Details gestochen scharf zu sehen sind. Wer aber beispielsweise animierte GIF-Dateien erstellt, wählt eine niedrigere Frame Rate und verzichtet auf die Detailschärfe zugunsten kleinerer Dateigröße.

Wie findet man die beste Frame Rate?

Es gibt nicht die optimale Frame Rate, die für alle Arten Videos das beste Ergebnis erzielt. Zudem gibt es unterschiedliche Meinungen und Geschmäcker zur Frage, welche Frame Rate die beste ist. Suchen Sie nach der idealen Frame Rate für ein Videoprojekt, dann beachten Sie die folgenden Aspekte bei der Einstellung der FPS.

Stil/Realitätsnähe

Die Frame Rate eines Videos entscheidet, wie es aussieht und auf die Zuschauer wirkt. Unser natürliches Sehvermögen spielt dabei eine große Rolle. Wenn wir Bewegung sehen, beispielsweise wie jemand einen Ball wirft oder wie ein Auto vorbeifährt, dann sehen wir manches unscharf. Idealerweise sollte die gewählte Frame Rate diese natürliche Unschärfe berücksichtigen. Eine zu hohe Frame Rate bewirkt, dass alles “gestochen scharf” aussieht - man spricht auch gerne vom „Soap Opera“-Effekt. Andererseits kann eine zu niedrige Frame Rate dazu führen, dass ein Video eher ruckelig abspielt, was bei den sich ständig anpassenden Sehkonventionen der Rezipienten als “veraltet” decodiert werden könnte.  

24/25 FPS

24/25 Frames per Second (FPS) ist die Standard-Frame Rate für Kinofilme und Fernsehübertragungen. Sie ist gleichzeitig die niedrigste Frame Rate, die man für eine Video- oder Filmaufnahme nutzen kann, die Bewegungen sehen jedoch immer noch realistisch aus. Auch Filme, die mit einer höheren Frame Rate aufgenommen werden, werden oft mit 24 FPS abgespielt. Die meisten Spielfilme werden mit 24 FPS aufgenommen und auch in dieser Frame Rate abgespielt.

30 FPS

Die etwas höhere Frame Rate von 30 FPS ist ebenfalls weit verbreitet, vor allem bei amerikanischen Fernsehproduktionen. Aber auch im Social Media-Bereich hat sich der 30 FPS als Standard etabliert. Das liegt vornehmlich auch an der 60 Hz-Technik der Computermonitore. Die Festlegung von 30 FPS hat also auch mit älteren Fernseh- und Elektrizitätsstandards zu tun, die vor längerer Zeit etabliert wurden.

60+ FPS

Frame Rates von mehr als 30 FPS werden hauptsächlich dazu genutzt, wenn eine Aufnahme in Slow Motion abgespielt werden soll. Schnelle Bewegungen zum Beispiel bei Tierdokumentationen oder Sportaufnahmen werden häufig mit einer höheren Frame Rate aufgenommen. Aber auch viele moderne Monitore und Smartphones arbeiten mit 60 Hz, daher ist 60fps eine gute Wahl für flüssige Videos auf diesen Plattformen. 60fps ist eine angestrebte Norm für flüssiges Gameplay bei Videospielen, da es eine direkte und verzögerungsfreie Eingabe ermöglicht.

Die passende Frame Rate für die Wiedergabe

Wo zeigst Du dein Video? Auf YouTube oder läuft es im TV? Welche Geräte verwenden die Zuschauer, um deine Videos anzuschauen? Die Antworten auf diese Fragen bestimmen, welche Optionen du bei der Wahl der Frame Rate hast. Nicht alle Geräte und Wiedergabemethoden unterstützen beliebige Frame Rates. Hier empfiehlt sich unbedingt eine kleine Vorrecherche. Videoplattformen und Streamingdienste werden immer beliebter, wenn es um Videokonsum geht. Die meisten Plattformen und Streaming-Anbieter unterstützen verschiedene Frame Rates. Geringere Frame Rates kommen jenen Nutzern entgegen, die mit älteren Monitoren oder Bildschirmen hohe Frame Rates sowieso nicht wiedergeben könnten. Zu empfehlen ist, noch vor der Videoaufnahme oder dem Videoexport zu prüfen, wo du dein Video zeigen möchtest und welche Frame Rate dort für den Upload und die Wiedergabe empfohlen wird. YouTube zum Beispiel gibt die möglichen Frame Rates mit 24 FPS bis 60 FPS an, wobei nur für Themen wie Gaming, Makeup-Tutorials oder Sport Frame Rates von mehr als 30 bis zu 60 FPS empfohlen werden.

Frame Rate, Dateigröße und Exportzeiten

Die letzten beiden zu berücksichtigenden Faktoren sind Dateigröße und Exportzeiten. Je größer die Frame Rate, desto mehr Bilder werden in jede Sekunde des Videos gepackt. Mehr Bilder bedeutet mehr zu verarbeitende Informationen. Mehr Informationen bedeuten größere Dateien und längere Exportzeiten. Das ist besonders wichtig zu wissen, wenn Videos auf Online-Streaming-Sites wie YouTube, Vimeo oder Screencast hochladen werden. Höhere Videoqualität ist wünschenswert, aber größere Dateien brauchen bessere Internetverbindungen und Computer-Hardware. Zuschauer, die ältere Computer haben oder nicht die beste Internetverbindung haben, werden die Videos nicht gut abspielen können.

Fazit zur Frame Rate

Die Frame Rate ist ein zentraler Bestandteil der Videoproduktion. Sie beeinflusst die Qualität, den Stil und die Wahrnehmung deines Videos. Mit dem richtigen Wissen kannst du die Frame Rate gezielt einsetzen, um deine Geschichten effektiver zu erzählen. Egal, ob du ein Anfänger oder ein erfahrener Videoproduzent bist, die Frame Rate ist ein Thema, das du nicht ignorieren solltest.

Die Wahl der richtigen Frame Rate entscheidet maßgeblich, welche Qualität dein Video beim Abspielen hat, ob die Bewegungsabläufe flüssig und realitätsnah sind oder ob es zu Bewegungsunschärfe kommt. Die Frame Rate entscheidet aber auch über die Dateigröße des Videos und Upload-Zeiten und sollte nutzerfreundlich gewählt werden.

Du hast noch Fragen zu diesem Thema? Melde dich gerne bei Golden Claim – wir helfen dir, die richtige Frame Rate für dein Projekt zu finden!

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